Familienchronik


So makaber meine Familiengeschichte auch sein mag, so will ich dem interessierten Leser meiner Homepage doch die Gelegenheit geben, den ungewöhnlichen Weg eines Heilmittels anhand meiner Familiengeschichte zurückzuverfolgen. Allein die Tatsache, daß der heute von mir hergestellte „Nagelverband„ 500 Jahre mit Erfolg angewendet wurde, kann man als Indiz für die effektive und effiziente Wirksamkeit der darin verarbeiteten Inhaltsstoffe ansehen. Scharfrichter hatten in der Vergangenheit die Aufgabe, gefolterte Deliquenten in kurzer Zeit wieder „auf die Beine zu stellen„. Dies war einerseits wichtig, damit die Person weiteren Folterungen ausgesetzt werden konnte, andererseits sollten
sie im Unschuldsfalle ihre Arbeitsfähigkeit zurückbekommen, um weiter die Familie ernähren zu können. Hierzu war eine genaue Kenntnis des menschlichen Körpers und dessen Knochenbaus notwendig.

Durch eine nicht genannte Quelle kam nun ein Johann Anthon Nagel (Scharfrichter und Wundarzt) im 16. Jahrhundert an das Verfahren zur Herstellung einer pastösen Masse, die zur Heilung von Knochenbrüchen und Gelenkschmerzen genutzt wurde. Diese Rezeptur und die damit verbundene Heilkunst wurde immer an den ältesten Sohn der Familie weitergegeben.

Alte Aufzeichnungen meiner Tante zeigen eine lückenlose Ahnenreihe auf, die ich Ihnen nun hier nicht vorenthalten möchte.

Zeit

Name des Vorfahren

Tätigkeit

Wirkungskreis

um 1590

Johan Anthoni Nagel

Scharfrichter und Heilkundiger

Grafschaft Sponheim

um 1640

Sohn Johan Nagel

Scharfrichter und Heilkundiger

auf der Starkenburg

um 1690

Johann Mathias Nagel

Wasenmeister und Scharfrichter -

bekannt als

Knochenflicker von Nahe und Glan“

auf der Nauenburg

bei Bärenbach

um 1750

Johan Mathias Nagel

Enkel vom Wasenmeister

Heilkundiger, wurde als „Officier de santé“ bezeichnet

Bärenbach

um 1770

Johann Mathias Nagel

Sohn von J.M. Nagel

Bauer und Knochenflicker

hier ging Johannes Bückler kurz zur Lehre (später als „Schindehannes“ bekannt)

Bärenbach

um 1820

Johann Karl Nagel

Sohn des Bauern J.M.Nagel

Ackerer und Wundarzt

Bärenbach

um 1860

Elenore Nagel

Tochter von J.K. Nagel

Heilkundige,

ihr Mann betrieb eine Gastwirtschaft

Bärenbach

um 1890

Otto Nagel

Sohn von Elenore Nagel

ausgebildet in der „Nagelschen Heilkunst“

Bärenbach

um 1930

Hedwig Nagel

Heilpraktikerin und ausgebildet in der Nagelschen Heilkunst

praktizierte bis 1988

Nohfelden

1975

Melanie Nagel

Nichte von Hedwig Nagel

Heilpraktikerin

Nohfelden


Ich, Melanie Nagel erwarb mein Wissen in der jahrelangen Zusammenarbeit mit meiner Tante und legte 1975 die Prüfung zum Heilpraktiker ab. Seit 1988 führe ich die Praxis alleine weiter. Der in der Tradition meiner Vorfahren entwickelte Heilverband wird von mir in unveränderter Form weiter hergestellt und an meinen Patienten angewendet.

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